Moini,
Das ist nur unser Test aus Ghana, ob der Verteiler funktioniert.
Wir sind gut angekommen, nur das Gepäckstück von Jona ist nicht angekommen und kommt hoffentlich heute.
Scheint zu funktionieren, dann können wir ja einen richtigen Beitrag draus machen. :)
Finale Vorbereitung:
Die 6 Tage in Deutschland, um alles vorzubereiten gingen recht schnell rum. Der Spagat aus To Do‘s erledigen und die Zeit mit der Familie und Freunden zu verbringen war nicht immer leicht, aber letztendlich konnten wir alle nochmal sehen und sind trotzdem mit vollem Gepäck gestartet. Vor allem unsere Boards mussten für den Flug vorbereitet werden und der Extrakoffer mit gespendeten Sportschuhe und Bällen wurde mit all unseren Tetris Fähigkeiten vollgepackt.
Aufbruch nach Ghana- bisschen Schwund ist immer
Vollbeladen ging es dann gestern um 6:30 los zum Flughafen, dann erst nach Brüssel und um 17:30 sind wir in Accra gelandet. Die Zeitverschiebung hier beträgt -1h. Das Gepäck ist auch unversehrt angekommen, bis auf mein Backpack, hab allerdings in weiser Vorraussicht eine Unterhose und ein Tshirt in meinen Rucksack gepackt. Das sollte für die nächsten 5 Tage reichen. Haben anschließend Bargeld abgehoben, denn die Währung hier sind GHS, Ghanaische Cedi, im Wechselkurs von 17GHS:1 Euro. Mit Jones, unserem ghanaischen Taxifahrer ging’s dann zu unserem Airbnb und anschließend direkt raus in ein Restaurant zum Essen.
Erste Eindrücke und interessante Bekanntschaften
Für Lara war es spannend, die Veränderung der Stadt zu sehen, da sie das letzte Mal vor 10 Jahren hier war. Vieles ist deutlich moderner, und auch der Flughafen ist neu, doch der Geruch ist noch der gleiche. Für mich waren es viele neue Eindrücke und ein neues Gefühl, die Minderheit als weißer Mensch zu sein. Auch das Gefühl, inwiefern man sich hier willkommen und sicher fühlt, ist sich noch am Entwickeln. Es ist definitiv etwas anderes, und ich frage mich, was die Menschen hier denken, wenn sie uns sehen. Sehen sie nur unser Geld und unsere Privilegien in uns, oder verurteilen sie uns für die geschichtliche Versklavung, die hier in Ghana eine zentrale Rolle spielte? Oder beneiden sie uns, weil der westliche Lebensstil und unsere helle Hautfarbe hier als erstrebenswert und angesehen gelten? Ich merke auf jeden Fall eher Scham bezüglich unserer Historie, die sich in einer Unsicherheit in mir ausdrückt, wenn wir durch die Straßen laufen.
Dazu hatten wir gestern Abend noch ein interessantes Gespräch mit Ben, einem schwarzen Amerikaner, der hier auch zum Urlaub machen ist. Er sprach uns an und fragte uns, ob er als schwarzer Mann nach Deutschland reisen könne ohne angespuckt zu werden. Er erzählte uns, dass er hier in Ghana sehr freundlich behandelt wird und meinte er ist eigentlich Afrikaner und wurde nur nach Amerika verschleppt (Anspielung auf seine Vorfahren und Wurzeln). Man spürte, dass er sich ungerecht behandelt fühlte und erwähnte, dass schon sein Großvater ihm sagte, dass viele Geschichtsbücher von Weißen geschrieben sind und die Versklavung verharmlost und und teilweise ausgespart wurde. Doch er meinte, dass es wichtig sei die Geschichte so zu sehen wie sie wirklich war, um sie zu verarbeiten und heilen zu können.
Plan für die nächsten Tage
Sonst haben sich unsere Pläne etwas geändert, da wir auf das Gepäck warten müssen. Sobald wir es haben, wollen wir weiter nach Cape Coast, unser Extragepäck im Baobab Guesthouse ablegen und Edith, die Gründerin des Projekts begrüßen. Das Guesthouse und ein vegetarisches Restaurant gehören zur Baobab Children Foundation und finanzieren mit ihren Einnahmen die laufenden Projektkosten. Anschließend geht es weiter nach Busua, ein Örtchen an der Küste, an dem man surfen kann! Der Wellen Forecast sieht etwas mager aus, aber wir lassen uns überraschen was der Atlantik hier für uns vorbereitet hat. :)
Geschrieben von Jona, abgesegnet von Lara.
Dicke Umarmung an euch alle :)
Lara & Jona
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